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Es war ein für England sehr günstiges Kriegsresultat, daß die ostindische Gesellschaft ihren Besitzstand behauptete hatte und somit die brittische Herrschaft in Ostindien unerschüttert fortbestand. Die Ruhe des Landes erschien aber gefährdet, solange einige der wilden Gebirgsvölker den Frieden nicht anerkannten; um diese im Zaume zu halten, blieb zunächst noch die Südarmee, bei der die hannoversche Abtheilung unter Major Offeney stand, im Felde.

Im Januar 1785 erhielt der Gouverneur von Madras die Nachricht, daß im 52. englischen Regiment, welches nur 15 englische Meilen entfernt im Fort Pandomale lag, eine Meuterei ausgebrochen sei, und ertheilte dem Oberstlieutenant von Wangenheim Befehl, mit einem Detachement von 1200 Mann Engländern und Hannoveranern die Ordnung wiederherzustellen. Wangenheim rückte ein und es gelang ihm ohne Waffengebrauch durch ruhiges, energisches Vorgehen, die Unruhen rasch zu unterdrücken. Für sein umsichtiges, erfolgreiches Verfahren sprach ihm der Gouverneur durch eine Ordre besonderen Dank aus.

In Folge einer im Jahre 1785 befohlenen Aenderung der Numerierung erhielten die kurbraunschweig-lüneburgischen Regimenter im Lande die Bezeichnung: Garde-Infanterie-Regiment und 1. bis 13. Infanterie-Regiment, hiernach bekamen die beiden in Ostindien stehenden Regimenter die Nummern 14 und 15 an Stelle der bisherigen Nummern 15 und 16.

Während der Feldoperationen mußte der Oberst Reinbold, ein alter Officier, der schon 41 Jahre gedient hatte, ehe er nach Ostindien kam, in Madras bleiben, um von dort aus den ihm übertragenen Oberbefehl über beide Regimenter zu führen, Truppenersatz und die administrativen Maßnahmen anzuordnen. Dies gab Anlaß zu Differenzen mit dem Oberstlieutenant von Wangenheim, der die Feldtruppen führte. Diese Zwistigkeiten konnten, da beide Kommandeure selbständig und bezüglich innerer Dienstfragen auf die Entscheidung der hannoverschen Vorgesetzten angewiesen waren, nur durch Berichte erledigt werden, auf die erst nach Jahresfrist Antwort eintreffen konnte. Oberst von Wangenheim erhielt zunächst den erbetenen Urlaub in die Heimath und beide Offiziere wurden dann später in Folge der Differenzen abberufen.

Im August 1785 wurden die beiden hannoverscher Regimenter nach Arcot, der Hauptstadt des Carnatik, verlegt; hier stieß auch, nach Herstellung der Ruhe im Gebirge, das Detachement Offeney wieder zur Truppe.

Es waren nun wieder alle Hannoveraner bei der Fahne vereinigt; die Verluste vor dem Feinde und weit mehr noch die durch Krankheiten verursachten waren in den wenigen Jahren so groß gewesen, daß die Regimenter kaum noch den halben Bestand zählten. Im Frühling 1787 wurden die hannoverschen Regimenter, welche in Arcot in Folge des Klimas sehr litten, nach Madras zurückbeordert.

Um die großen Verluste derselben zu decken, hatte in Hannover schon im Sommer 1786 eine neue Anwerbung von 400 Mann stattgefunden, die in 4 Compagnien formiert mit freiwillig eintretenden Offizieren der Armee versehen, unter Befehl des Majors von Spangenberg Ende Oktober 1786 sich in Bremerlehe einschifften. Mit diesem Transport, der nach glücklicher Seefahrt am 27. Mai 1787 in Madras landete, traf auch Oberst v. Wangenheim vom 2. Reuter-Regiment ein, der an Stelle des Oberst Reinbold zum Chef beider Regimenter und zum Kommandeur des 14. ernannt war. Oberst Reinbold verließ Indien, um über China nach Deutschland zurückzukehren, starb aber in Canton am 11. November 1787. Das von ihm bis zu seiner Ablösung geführte Kommando über die 5. Brigade, welche aus den Hannoveranern, einem Grenadier-Regimente und 4 Bataillonen Seapoys bestand, sowie über die schwarze Stadt, wo das 14. Regiment kasernirte, ward vom Gouvernement von Madras ebenfalls dem Oberst von Wangenheim übertragen. Zum Commandeur des 5. Regiments, welches in den Baracken des Forts St. Georg lag, ward an Stelle des abberufenen Oberstlieutenants von Wangenheim Major Offeney ernannt.

Als weiterer Ersatz waren in Hannover im August und September 1787 200 Rekruten und 12 Unteroffiziere angeworben, die unter Führung von 2 Offizieren im Oktober zu Bremerlehe eingeschifft wurden. Jedes der Regimenter ward nach Eintreffen dieser letzten Verstärkungen von 10 auf 12 Compagnien vermehrt, die aber nur je 50 Köpfe zählten.

Gebietsstreitigkeiten mit dem Nizam von Hyderabad veranlaßten das englische Gouvernement, Truppen nach den nördlichen Circars, welche unter britischer Oberhoheit standen, zu senden; das 15. Regiment nahm an dieser Expedition, die Ende August 1788 Madras verließ und in den ersten Tagen des Septembers in Ougole landete, theil. Zu dem kleinen Corps gehörten noch 1½ Kompagnieen englischer Artillerie, 2 Kompagnien einheimischer Cavallerie und 4 Bataillone Seapoys; da der Nizam sich den an ihn gestellten Forderungen fügte, so kam es zu keinen Feindseligkeiten. Die Truppen verblieben aber während der Regenzeit im Feldlager und litten unter Krankheiten. Der englische Befehlshaber mußte aus Gesundheitsrücksichten nach Madras zurückkehren und übertrug Major Offeney das Oberkommando.

Dieser erhielt gegen Ende März Befehl 2 Bataillone Seapoys zurückzulassen und auf dem Landwege mit den übrigen Truppen nach Madras zurückzukehren. Der Marsch war sehr anstrengend, auch machte es viele Schwierigkeiten für das enorme Gefolge und die große Anzahl von 5500 Ochsen, die hauptsächlich zum Transport von Artillerie-Munition und Lebensmitteln dienten, hinlänglich Fourage und Wasser zu beschaffen.

In Folge der im Allgemeinen friedlichen Lage hatte die ostindische Compagnie bisher keine Anträge gestellt, um die beiden Regimenter nach Ablauf ihrer Capitulationszeit ferner in Dienst zu behalten. Dieser Termin trat 1789 ein, wo unerwartet der Krieg mit Tippo Saib wieder ausbrach, und somit das Verbleiben der Truppen in Indien von größtem Werth war. Oberst von Wangenheim konnte den Antrag des Gouvernements, die Regimenter in Dient zu behalten, ohne höhere Autorisation nicht genehmigen, hielt es andererseits aber unbedingt nöthig, sie bis zum Eintreffen der Kurfürstlichen Entscheidung für den indischen Dienst disponibel zu halten.

Da die Dienstverpflichtung der Leute lediglich auf Privatverträgen beruhte, die abgelaufen waren, blieb nur übrig, mit ihnen eine vorläufiges Abkommen zu treffen. Sie behielten ihre sämmtlichen Gebührnisse, wurden aus allen Dienstverhältnissen entlassen, verpflichteten sich dagegen in Indien zur Verfügung zu verbleiben. Dieser Ausweg hatten den großen Nachtheil, daß jedes Subordinationsverhältniß aufhörte und die Leute ohne jegliche Beschäftigung herumbummelten; es ist ein Beweis vorzüglicher Disziplin, daß trotzdem keine Excesse vorkamen.

1790 lief auch die Dienstzeit der 1786 auf 4 Jahre angeworbenen 400 Mann Ersatztruppen ab. Hiernach blieben so wenig Mannschaften übrig, daß, um nur den Wachdienst im Fort St. Georg zu thun, mit den entlassenen Leuten accordirt werden mußte. Sie erhielten eine Extrarenumeration und traten abwechselnd 6 Wochen in Dienst.

Die wiederholten Anträge des Gouvernements behufs Neuanwerbung der Regimenter auf 3 Jahre oder Genehmigung des Eintretens der Mannschaften in die englisch-ostindischen Truppentheile, mußte Oberst von Wangenheim, weil sie seine Competenz weit überschritten, abermals ablehnen. Endliche einigte man sich dahin, zunächst auf 6 Monate eine Dienstverpflichtung der Regimenter einzugehen. Die Compagnie bewilligte hierfür jedem Mann ein Handgeld von 2½ Pagoden = 6 2/8 Thaler, und sollte bis zum Eintreffen der Kurfürstlichen Entscheidung über die Weiterüberlassung der Regimenter, diese Dienstverpflichtung von 6 zu 6 Monat gegen neues Handgeld erneuert werden.

Erst Ende 1790 traf von Hannover die Genehmigung ein in Anbetracht der vorliegenden Verhältnisse die Convention mit der ostindischen Compagnie auf 1 bis 3 Jahre zu verlängern. Oberst von Wangenheim schloß mit Lord Cornwallis demgemäß einen Vertrag, wonach das 14. Regiment durch Leute, welche sich zum Weiterdienen in Indien freiwillig meldeten, auf möglichst hohen Etat gebracht und auf ein Jahr angeworben ward, während die Cadres des 15. Regiments so weit sie nicht zur Complettirung des 14. Regiments dienten, die Invaliden, Kranken und sämmtliche übrige Leute, die nicht weiter dienen wollten, in verschiedenen Transporten Januar bis April im Bestande von 455 Köpfen incl. 20 Frauen nach Europa eingeschifft wurden.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1791 trafen diese Truppentransporte allmählig wieder in Stade ein, zuletzt 150 ausgediente Mannschaften und Invaliden des 14. Regiments unter Capitän von Arentschild. Die Zurückkehrenden bestanden meist aus Kranken, Invaliden und Leuten, deren Gesundheit in Indien sehr erschüttert war, einige waren epileptisch, andere geisteskrank geworden. Sie trugen fast alle die Spuren eines in jeder Beziehung aufreibenden Lebens in ungünstigem Klima. Das 15. Regiment war aufgelöst. Die Gemeinen wurden fast sämmtlich mit Pension verabschiedet, die nicht invaliden Offiziere und Unteroffiziere fanden Wiederanstellung in den Feld- oder Landregimentern. Das noch in Indien verbleibende, durch die dienstbrauchbarsten Freiwilligen vom 15. Regiment komplettirte 14. Regiment zählte 850 Köpfe und war eins der kriegstüchtigsten der englisch-ostindischen Armee, blieb aber, weil seine Verwendung nur noch kurz bemessen war, in Madras als Besatzung, während die englische Südarmee unter Lord Cornwallis einen glänzenden Feldzug führte, der 1792 mit einem Frieden endete und Tippo Saib die Hälfte seines Reiches kostete. Das Regiment wurde Anfang 1792 in Madras eingeschifft und hatte eine glückliche Rückfahrt. Im Gegensatz zu den bisher eingetroffenen Transporten bestand es meist aus gesunden kräftigen Soldaten, die sich allen Gewalten zum Trotz erhalten hatten. Aber es waren freilich nicht mehr die jugendfrischen Burschen, die vor mehr als 10 Jahren in die weite Welt hinausgingen, sondern Männer, sehr gealterte und ganz veränderte Menschen von dunklem, fremdländischen Aussehen. Die nächsten Angehörigen erkannten sie kaum. so sehr hatte die Sonne verbrannt ihr Gesicht.

177 Soldaten, welche noch auf mehr als 1 Jahr capitulirt hatten, blieben noch in Indien zurück, um ihre Dienstzeit in englischen Regimentern zu beendigen, einige Ausgediente hatten vorgezogen, dort sich dauernd niederzulassen. Nur etwa die Hälfte von den 2800 Mann die mit Einschluß des Ersatzes nach Indien gesandt waren, kehrte diensttüchtig in die Heimath zurück. Noch mehr war das Offiziercorps zusammen geschmolzen.

Es waren vom 14. Regiment Oberst Reinbold, Major von Kruse und die Capitains v. Schlutter und v. Weihe auf der Rückreise gestorben; die Capitains Dröge, Best, Meißner, König, Müller, Bergmann starben in Indien, Capitain Brunsich fiel bei Cuddalore. Die Lieutenants Hoesch, Brauns, v. Behr, Riesenberg, Olbers, v. Brinken, Schlegel, Ahrends, Owen, Frederking und Cordemann starben in Indien, Lieutenant Fahrenkohl in St. Juana, Schrader vor der Abreise, Vietinghof fiel im Duell. Fähnrich Compe starb auf der Hinreise; in Indien starben die Fähnriche Schultze, Meyenberg, Thiedemann und Kuntze; Müller fiel bei Cuddalore, Rumann erkrankte.

Vom 15. Regiment blieb Major Varenius bei Cuddalore, ingleichen Lieutenant Klußmann. An seinen Wunden starb Capitain v. Westernhagen; ferner starben in Indien die Capitains Schultze, Brauns, Voß, Wersabe, v. Pentz, Jordan und de Roques; v. Plato zu St. Suana und Clüver auf der Rückreise. Von den Lieutenants starben von Bülow auf der Hinreise, Madelung zu St. Juana; v. Brandt, v. Bothmer, v. Brokes, Linde, Schowart, Breymann, v. Dachenhausen I, Haßberg, v. Berger, v. Dachenhausen II, Loewen, Rumann, Kuhls in Indien; Piccard auf der Rückreise. In Indien die Fähnrichs Mey, Ziegener, Beimel, Bruno, Eisenlohn, Kahn; endlich Fähnrich Cordemann auf der Hinreise. Total Verlust an Officieren: 67. Es wurden vom 14. Regiment wegen zerütteter Gesundheit beurlaubt, beziehungsweise pensionirt die Capitains Thiemann (erblindet), v. Horn, v. Scharnhorst, v. Zastrow. Lieutenant v. Linsingen ward geisteskrank und pensionirt, desgleichen v. Schulte vom 15. Regiment. Es traten außerdem in Pension die Lieutenants v. Harling, v. Schultzen, v. Roden, Wacker, Landon, Westphal und Hennigs vom 14. Regiment; sowie die Capitaine v. Reden, v. Drechsel, Nolte, Chevallier vom 15. Regiment. Lieutenant Deslen ward entlassen. Lieutenant v. Arentschildt und Fähnrich Münckel vom 15. Regiment gingen ab (20 Officiere). Danach kehrten gesund zurück vom 14. Regiment: Oberst v. Wangenheim, Major v. Spangenberg, die Capitains Bösewiel, v. Honstedt, Hüpeden, v. Arentschildt, v. Reden, v. Hinüber, Reinbold und Klingsöhr. Die Lieutenants Gerber, Best, Breymann, Uffeney, Brüel, v. Hartwig, v. Haerlem, de Vaux, Baring, v. Diepenbroik, Riesenberg, Büttner, v. Quernheim, Kotzebue und Barkhausen; die Fähnrichs Falke, v. Ulmenstein, Meister, Bösewiel, v. Bahring, Baring, Wiedau, v. Heldritt, v. Diepenbroik, Breimann, Strube und Wiesener. Desgleichen vom 15. Reg. Oberstl v. Wangenheim, Major v. Offeney, die Capitains v. Zelle, v. Lixfeldt, de Plat, Isenbart, v.d. Wense, Scheidemann, v. Kauffmanns und Kuhnhardt; die Lieutenants Casten, Wernicke, Leonhart, Müller, Isenbarth, Martin, v. Wintzleben, v. Brandes, de Tessier, Engel, Reh, Bernhardt, v. Windheim, Pape, Siercke, Müller und die Fähnrichs Friese, Chüden, Hoeff, Hinrichs, Hahn, v. Plato, Breymann, Brauns und Hemme. 72 Officiere. 1)

Die Offiziere und Unteroffiziere sowie die Soldaten, welche fortdienten, bildeten den Stamm zu einem neuen leichten kurhannoverschen 14. Regimente, welches schon im folgenden Jahre nach den Niederlanden gegen die Franzosen ins Feld rückte. Es ward so der Erbe des Ruhmes der hannoverschen ostindischen Truppen, welche sich während ihres 10jährigen Dienstes durch Tapferkeit und Disziplin einen hervorragenden Ruf in der englischen Armee erworben hatten. Sie leisteten nicht allein der ostindischen Compagnie, sondern zugleich der Krone und ihrem Kurfürsten, dessen Fahnen sie folgten, gute Dienste.

In Folge der Schlacht von Cuddalore wurde beiden Regimenter ein Königl. Rescript bekannt gemacht, wodurch Ihre Majestät seine besondere Gnade und Zufriedenheit über das rühmliche Betragen des Detachements in jener Affaire aussprach. — 1786 verlieh der Gouverneur von Madras General Sir Annibald Cambpell eine Ordree, welche lautete: "Ich schätze mich glücklich, bei dieser Gelegenheit versichern zu können, daß es mir zur größten Befriedigung gereicht hat, von den Mitgliedern des Gouvernements die allergünstigste Berichte über den Eifer und das verdienstvolle Benehmen Seiner Majestät Kurfürstlichen Truppen in diesem Lande zu erhalten — obgleich es fürwahr nichts anders war, als was man von Offizieren und Mannschaften erwarten mußte, welche sich bei jeder früheren Gelegenheit durch unerschrockene Tapferkeit und Disciplin auszeichnete." — Wir schließen mit dieser wahrlich denkwürdigen Anerkennung alter hannoverscher Waffenehre.
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1) In Anlaß dieser Darstellung der ostindischen Dienstzeit hannoverscher Truppen hat Hauptmann a.D. Schütz von Brandis als Verwandter eines der Officiere des 15. Regiments die Gefälligkeit gehabt, mir die Stammrollen der beiden Regimenter zu übergeben. Sie sind bis 1787 auf’s Genaueste geführt, und geben Auskunft über die militärischen Verhältnisse, Personalien etc. aller Mitglieder des Corps. Es ist aus den Listen ersichtlich, daß die Officiere und Unterofficiere fast sämmtlich geborene Hannoveraner waren, ingleichen fast alle gedienten Soldaten, sowie der größte Theil der übrigen Freiwilligen, die kleinere Hälfte stammte aus den angrenzenden deutschen Ländern, besonders stark waren Mecklenburger, Hessen und Thüringer vertreten, sowie Oldenburger, Braunschweiger, Hamburger, Lipper etc. Verhältnismäßig schwächer Preußen, Oesterreicher und Süddeutsche; ein Mann ist als freiherrlich Riedeselscher Unterthan verzeichnet. Von Ausländern traten einige Franzosen, Russen, Polen, Dänen, Holländer ein. Die beim Beginn der Formirung eingetretenen Stabsofficiere, Capitaine, Lieutenants, sowie die Feldwebel hatten meist eine 16—20jährige Dienstzeit hinter sich; die Fähnrichs dienten theilweise schon 7 Jahre, unter den Unterofficieren waren die ältesten aus Preußen übergetreten, ein Corporal mit 28jähriger Dienstzeit hatte schon den 7jährigen Krieg mitgemacht. In Indien traten einige Eingeborene in die Regimenter und wurden als Tamboure ausgebildet, sodaß die Mehrzahl der letzteren schließlich Indier war. Unter der Rubrik "Bemerkungen" sind die Entlassungen, Desertionen etc. verzeichnet. Wir finden da, daß ein Sergeant wegen "uncorrigibler Conduite" degradirt, ein Mann aus gleicher Ursache entlassen, einer wegen wiederholter Desertion arquebusirt ward, daß zwei in Arcot, wo die Klimafieber stark wütheten, desertirten, einer sich daselbst erschoß und zwei ertranken. Bei der langen, wechselvollen Dienstzeit in Indien ist die Zahl der schweren Vergehen verhältnismäßig gering und bemerkenswerth, daß unter den Deserteuren kein Hannoveraner und auch der zum Tode verurtheilte Unteroffizier ein Ausländer war. [zurück]

 

Nr. 14, S. 107, ist zu lesen statt von 300, von 3000 Mann besetzten Fort Polygantchery.

Nr. 15, S. 115, ist zu lesen statt 6 2/8, 6 2/3 Thaler; ferner "Fähnrich Rumann" ertrank. — Sodann sind verschiedene Namen unrichtig abgedruckt, sie müssen lauten: von Schlütter, von Brockes, Eisenlohr, Landon, Mächel, von Diepenbroik, du Plat, von Brandis, Bernhardi, Viercke und Archibald Campbell.